Sommergsangstraum

Bei Chorkonzerten des Bürmooser Traditionschors „Männergesangverein Bürmoos 1894“ denkt man an gut bis nahezu perfekt einstudierte, auswendig und klangschön vorgetragene Chorlieder verschiedener Genres.
All dies war auch beim diesjährigen Sommerkonzert des MGV vom 01.07. im Festsaal der Gemeinde, dem „Bürmooser Sommerg’sangstraum“ zu hören.

Doch dieses Mal wurden die zahlreich erschienen Gäste mit einem viel bunteren Musikmix überrascht.
Gemeinsam mit den Bürmooser Frauen vom „Oberstimmenchor“ unter ihrer Leiterin Dr.Eva Neumayr und einer eigens für diesen Abend zusammengestellten Band hat der MGV mit seinem Chorleiter Gerhard Mory mit diesem Konzert teilweise Neues gewagt.

Im ersten, noch traditionell gehaltenen Teil wechselten sich beide Chöre mit ihren Liedvorträgen ab. Dabei erreichte der Abend mit dem von beiden Chören im gemischten Satz gesungenen Kärntnerlied „Summerlong“ einen ersten Höhepunkt. Der zu einem eindrucksvollen, 40- stimmigen Klangkörper vereinte Chor der
Bürmooser Sängerinnen und Sänger war für das musikbegeisterte Publikum an diesem Abend ein besonderer Hörgenuss.

Weitere Highlights vor der Pause waren das vom Oberstimmenchor gesungene Lied aus dem Musikfilm „Wie im Himmel“, „Lena’s Song“, dies nicht zuletzt aufgrund der gekonnten und gefühlvollen Begleitung durch Alfred Dominik am E-Piano und das aus Russland stammende Lied „Zwölf Räuber“ des MGV, bei dem sich Peter Weiser als Solist wieder einmal auszeichnen konnte.

Unmittelbar vor der Pause begeisterte der MGV das Publikum mit zwei neu einstudierten, besonders schwungvollen südafrikanischen Liedern („Akekho ofana no Jesu“ & „Mamaliye“), die sich vor allem durch einen mitreißenden Rhythmus auszeichnen.

Vollkommenes Neuland beschritt der MGV im zweiten Konzertabschnitt. Alle jetzt gesungenen Lieder wurden von der eigens für dieses Konzert zusammengestellten, professionell musizierenden Band mit dem Bürmooser Keyborder Alfred Dominik, dem Salzburger E- Bassisten Christian Macher und dem Bürmooser Schlagzeuger Joel Steiger begleitet.

Im sängerischen Wettstreit wechselten sich die Chöre und Solisten ab.

Die Frauen und Männer der beiden Bürmooser Chöre hatten gemeinsam fünf weitere Lieder einstudiert, die untermalt von der instrumentalen Begleitung der Band mit viel Euphorie vorgetragen wurden. Dabei stachen Hubert von Goisern’s Popballade „Weit, weit weg“, das sehr rhythmische Spiritual „Oh Happy Day“ (Solist Ludwig Bermoser) und der legendäre Beatlessong „All you need is Love“ (Solist Kurt Eigenstiller) hervor.

Dazwischen gab es Soloeinlagen mehrerer MGV-Sänger, teilweise begleitet von deren Partnerinnen oder Verwandten.

Den Reigen dieser Soloeinlagen eröffneten Rupert und Brigitte Höller, zum Terzett verstärkt durch Ruperts Schwester Elfriede, mit dem Soulsong „Lean on me“, gefolgt vom Austropopsong „Morgensunn“, gesungen von Markus und Barbara Vieweger.

Weitere Soloeinlagen waren Peter Weiser’s „Ich hab ein Diwanpüppchen“, ein Schlager aus 1931, den Peter, am E-Piano von Alfred Dominik gekonnt begleitet, in unnachahmlicher Weise sang.

Das MGV-Urgestein Marian Murawski, an der Gitarre vom MGV-Sänger Manfred Waltenberger bestens begleitet, sorgte mit zwei bayrischen Dialektliedern an diesem ohnehin schon so abwechslungreichen Abend für wohltuende Heiterkeit.

Ein besonderer Hörgenuss war das im Duett von Kurt Eigenstiller und Johanna Aschauer gesungene Poplied „Tonight I celebrate my Love“.

Auch der alte Austropophadern „Du entschuldige, I kenn di“, den Kurt Eigenstiller mit Ludwig Bermoser im Duett zum Besten gaben, kam zu Ehren und wusste das Publikum zu begeistern.

Der Applaus des Publikums, das trotz schon überlanger Konzertdauer noch Zugaben forderte, bewies eindrucksvoll, dass die Kernbotschaft dieser Chorveranstaltung bei den Gästen angekommen war:
Durch ein abwechslungsreiches Programm, das auch populäre Musik mit einbezieht und dank der Bandbegleitung noch zusätzlich rhythmisch bereichert wird, die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Chor- und Vokalmusik aufzuzeigen, dabei den Unterhaltungswert von Musik in den Vordergrund zu stellen.

Möglich war dieser tolle Erfolg, weil alle Mitwirkenden voll Freude und Begeisterung miteinander musiziert haben. So musste der Funken auch auf das Publikum überspringen. Bleibt nur zu hoffen, dass es irgendeinmal in der Zukunft einen zweiten Bürmooser „Sommerg’sangstraum“ geben wird.

Bericht: Gerhard Mory

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